Wir sind ganz am Anfang und müssen uns spezifische (Arbeits-)Felder erschließen, wo das Geistige Eigentum in der digitalen Ökonomie, d.h. breiter gedacht der Daten-, Software-, Plattformökonomie im Industrie und Dienstleistungssektor, Probleme aufwirft und seine Rolle und Bedeutung für profitorientierte Unternehmen ändert. Wir gehen zwar nicht vom Verschwinden des Eigentums aus, aber beobachten, dass es vermehrt unternehmischere Initiativen gibt, wo es zumindest in seiner rechtlich insitutionalisierten Form des strikten Privateigentums weniger wichtig wird (z.B. bei Open-Access-Software). Wir wollen Muster der Rechtfertigung- und Infragestellung klassischen geistigen (Privat-)Eigentums, aber eben auch neu auftauchender Formen (wir sprechen da von für die Profitorientierung "funktionalen Äquivalenten") untersuchen

Eigentumsrechte → für explorative Vorgespräche

  1. Wie kommen sie praktisch vor (bei Programmieren, Schutz von Ergebnissen, Anmelden geschützter Güter, Erheben von Lizenzgebühren, Androhung und Einleitung rechtlicher Schritte …?)
  2. Wie werden sie für Wertschöpfung genutzt?
  3. Wo stellen sie ein Hindernis für Wertschöpfung dar?
  4. Wo stoßen sie auf Akzeptanzprobleme?
  5. Wie werden sie von Akteuren gerechtfertigt?
  6. Inwiefern verhalten sich verschiedene Communities (so nennen wir von einander abgrenzbare Akteursgruppen in der Internetökonomie, wie z.B. Nutzer_innen, Prosument_innen, Programmierer_innen, open source communities usw.) unterschiedlich zu ihnen?
  7. Auf welche Fälle sollte man den Blick richten, wenn man für die Internetökonomie relevante Vorgänge beobachten will, d.h. auf welche spezifische Ökonomien oder ökonomische Praktiken, auf welches Zusammenarbeiten von unterschiedlichen Communities muss man warum achten?"
  8. Verweisen bestimmte Problemstellungen auf bestimmte Fälle? Sind unsere Fälle erschöpfend?
  9. Welche Dokumente, Initiativen, helfen uns neben den explorativen Gesprächen die oben genannten Fragen zu beantworten/einzuordnen?
    1. FSE Initiativen
    2. Unternehmensinitiativen zur Eingehung z.B. freier Software

Allgemeines

  1. Stimmen unsere Typen von Eigentumseinbindung, Unternehmenstyp und Geschäftsmodell? Welche wichtigen Spielarten fehlen ggf.?

  2. Welche Unternehmen, Produktions- und Nutzungskontexte wollen wir konkret untersuchen?

    1. Konkrete Fallbeschreibungen (und ggf. Sammlung von Informationsquellen) zu jedem der in der Projektbeschreibung aufgelisteten Typen
    2. Wo haben wir Feldzugang und wo/wie können wir ihn herstellen?
    3. Informationen über zu untersuchende Firmen und Kontexte

    @Alternative Eigentumsformen: Neben Autorschaft (und Reputationsökonomie, und der Rolle von Förderinstitutionen wie der DFG) fragt sich im Kontext auch, ob Open Access eigentlich etwas an den konzentrierten Verlagsstrukturen und Profiten im wissenschaftlichen Publizieren ändert - und ob die offensichtlichen Eigentumsprobleme in der Wissenschaft (incl. Patenten und sonstiger Wertschöpfung, die auf öffentlich finanzierte Forschung aufbauen) etwas am Status von Eigentum in unseren Gesellschaften ändert bzw. ändern sollte. Wollen wir das mit diskutieren?

    Fragensammlung (als Vorarbeit für Interview-Leitfäden)

    Fragen betreffend …

    1. der Eingrenzung und Beschreibung der zu untersuchende Ökologie (z.B. beteiligten Akteuren, Produktionsmittel, Produkten, und Infrastrukturen, intra- und interorganisationale Netzwerke)
    2. den polit-ökonomischer Rahmenbedingungen (z.B. Wertschöpfung, Wettbewerb, Distribution, Unternehmensziele, Konsumtions-Bedingungen)
    3. den rechtlicher Rahmenbedingungen (z.B. Geistige Eigentumsrechte, Vertragsrecht, Datenschutzrechte, NDAs, Zugang zu rechtlicher Expertise)
    4. Praxen der Schließung
    5. Praxen des Wertens und Bewertens
    6. Praxen der Rechtfertigung

    Ad 1: Allgemeines zur Ökologie:

    (Fragen variieren bzgl. der interviewten Position in einer Ökologie, Manager können Unternehmensnetzwerke z.B. besser überblicken, Informatikerinnen wissen mehr über die eingesetzte technische Infrastruktur usw.)*

    Ad 2: Politökonomische Fragen:

    Ad 3: Rechtliche Rahmenbedingungen:

    Ad 4. Schließung:

    Ad 5. Werten und Bewerten:

    Ad 6. Rechtfertigungspraxen: